IVAM-Stand zeigt auf der Compamed Trends der Mikro- und Nanotechnik

08.11.2022
Der Gemeinschaftsstand des IVAM Fachverband für Mikrotechnik und seiner Mitgliedsunternehmen sowie das Hightech-Forum sind jedes Jahr Anziehungspunkte auf der Compamed. Dort sind Innovationen rund um die Mikro- und Nanotechnik zu sehen. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf neurologischen Anwendungen.

Seit Jahren veranstalten die Messe Düsseldorf und der Fachverband für Mikrotechnik IVAM im Frühsommer gemeinsam das Compamed Innovationsforum – und geben damit einen thematischen Ausblick auf die kommende Laufzeit der Compamed in Düsseldorf. In diesem Jahr stand das virtuell durchgeführte Compamed Innovationsforum 2022 unter der Überschrift „Innovative Technologien für neurologische Anwendungen“.

Medizintechnik verbessert Lebensqualität bei Erkrankungen des ZNS

Nach Schätzungen der WHO leiden weltweit eine Milliarde Patientinnen und Patienten an Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS), wie beispielsweise Depressionen, Demenz, Epilepsie, Parkinson oder den Folgen eines Schlaganfalls.  Medizintechnik kann die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Ein wichtiges Forschungsfeld in der Arbeitsgruppe Klinische Neurotechnologie an der Charité Berlin ist der Einsatz von Gehirn-Computer-Schnittstellen und deren Kombination mit nicht-invasiven Hirnstimulationsverfahren.

Eine Plattformtechnologie für ein Brain-Interchange-System in der Neurotherapie hat auch die Cortec GmbH, Freiburg, gemeinsam mit klinischen Partnern entwickelt und vorgestellt. Im Fokus stehen Komponenten und Geräte, die für Industrie, Forscher und klinische Akteure gleichermaßen geeignet sind. Das BIC umfasst alle Komponenten, die für die elektrische Verbindung des neuronalen Systems mit externen Informationstechnologien benötigt werden. Der Informationsaustausch wird realisiert, um das Nervensystem zu modulieren.

Mobilität durch Gedankenlesen und Einsatz von Exoskeletten

Ein weiteres Unternehmen, dass seine Innovationen auf dem Compamed Frühjahrsforum vorgestellt hat und sie nun auf der Compamed präsentiert, ist die Statice SAS aus Besançon. Der Auftragsentwickler und -sfertiger bietet Lösungen für die Neurologie. Bei Rückenmarksverletzungen an oder oberhalb der C8-Halswirbel besteht ein großes Risiko, dass der entsprechende Patient seine Arme und Hände nicht mehr benutzen kann. Das französische Unternehmen verfolgt den Ansatz, dass die Mobilität in solchen Fällen durch das Lesen von Gedanken und deren Verknüpfung mit einem Exoskelett wiederhergestellt werden können. Eine entscheidende Rolle übernehmen Langzeitimplantate, die auf der Dura platziert werden und die Gehirnaktivität erfassen.

Materialien für Implantate und Neurostimulation

Hochspezialisierte Geräte und Systeme in der Medizintechnik benötigen immer höher funktionalisierte Materialien. Ein Lieferant für derartige Lösungen ist Sandvik. Das schwedische Unternehmen aus Sandviken stellt über seine Geschäftseinheit Medizin Materialien für die Felder Herz-Kreislauf, Neurostimulation, Fernüberwachung und Elektronik zur Verfügung. So fertigt Sandvik für Hörimplantate beschichtete Edelmetall-Feindrähte für die Elektrodenanordnung, Kabel- und Spulenkonfigurationen für die Signalübertragung sowie Kugelelektroden. Auch das Thema tiefe Hirnstimulation zählt zu den Arbeitsgebieten, die auf der Messe gezeigt werden. (su)

Quelle: medizin&technik vom 08.11.2022

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